Hubert Windisch resümiert in seinem Artikel „päpstliche Endzeit“:
„All das ist nicht zu rechtfertigen. Es ist im Augenblick so viel durcheinander in der Kirche. Man meint bisweilen, der „Durcheinanderer“ (auf Griechisch: Diabolos) selbst sei am Werk. Unwillkürlich kommt einem das berühmte Fresko „Die Predigt des Antichristen“ von Luca Signorelli aus den Jahren um 1500 in der Kapelle San Brizio im Dom zu Orvieto in den Sinn: Lebensgroß steht der Antichrist auf einem Podest auf dem Marktplatz einer Stadt und bedient sich der Gestalt Jesu Christi, um zu den Leuten zu predigen und sie zu den verschiedensten Sünden zu verführen. Interessanterweise trägt die Scheingestalt Jesu keine Wundmale und keinen Heiligenschein. Ein Bild von damals für heute? Gegenüber dem kirchenschädigenden Vorgehen des jetzigen Papstes helfen leider keine Rechtfertigungsversuche und Beschwichtigungen z. B. auf der Basis der Unterscheidung zwischen privaten und amtlichen Äußerungen des Papstes. Und auch in Loyalitätsbekundungen eingebettete Kritik führt nicht weiter. Es braucht paulinische Bischöfe bzw. Kardinale, die in Anlehnung an Gal 2,11 dem jetzigen Petrus ins Angesicht widerstehen und ihm sagen, wo er sich ins Unrecht setzt. Es geht um die „Kleinen“ des Evangeliums, die Jesus so sehr am Herzen liegen (vgl. Mt 11,25; 18,1-5; vgl. auch 1 Kor 1,26-31). Sie dürfen durch die Hierarchie nicht verunsichert und verführt werden. Treue zu Jesus und seiner Botschaft ist bei den Amtsträgern angesagt. Es könnte sonst auf manchen Prälaten, ob in Violett, in Purpur oder Weiß, beim Gericht ein Mühlstein warten (vgl. Mt 18,6-7).“
Quelle: kath.net