„‘Philosophie ist Selbstdenken. Das Selbst, das da denkt, ist durch eine Denkgeschichte bestimmt. Erst wenn es gelingt, das vom anderen Gedachte in diese Geschichte zu integrieren, es für mich neu zu denken, ist diese Einwirkung eine philosophische“ (Spaemann, 1994, S. 126).
„[I]ch kann nichts aussagen über das Wesen von Philosophie und Philosophieren, ohne eine Aussage zu machen über das Wesen des Menschen – und hiermit ist ja doch ein mittelster Bezirk von Philosophie genannt“ (Pieper, 1995a, S. 17).
Struktur der Diskussion…
Grundlegend war das Prinzip des Dialogs zwischen zwei Vertretern gegensätzlicher Auffassungen, aus dem sich die Lösung des gestellten Problems ergab, indem der eine den anderen widerlegte. Dieses Prinzip kam in der Disputation und im Quaestionenkommentar zur Geltung. Dabei wurde normalerweise nach einem festen Schema verfahren. Zuerst wurde die Frage vorgelegt: Es wird gefragt, ob … Dann wurden die Argumente erst der einen, dann der anderen Seite aufgezählt. Die Argumente waren im Sinne des aristotelischen Syllogismus strukturiert, wobei der Obersatz propositio maior und der Untersatz propositio minor genannt wurde. Dann wurde die Frage im einen oder anderen Sinne entschieden (conclusio oder solutio) und die Begründung für die Entscheidung gegeben. Anschließend folgte die Widerlegung der einzelnen Argumente der unterlegenen Seite. Widerlegt wurde entweder durch Bestreitung einer Prämisse (per interemptionem) oder durch Bestreitung ihrer Anwendbarkeit auf den vorliegenden Fall.
(Quelle: Scholastische Methode: Wikipedia)